21. Sep.- Das Abenteuer Spiti geht zu Ende

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Sa. 22.Sep. Ende des Spiti Abenteuer
Eine Stunde vor Busabfahrt war wohl nicht genug, eine lange Schlange steht schon an einem verschlossenen Bus. Als der Busgehilfe  endlich aufschließt, ahne ich es schon, Als ich mein ticket haben will, .... full ...,  ich schiebe mich (und das noch mit dem großen Rucksack) unter Protest trotzdem in den Bus, anderen geben schon auf und drehen um.
Die beiden Israeli tauchen  erst jetzt auf.. Ich winke ihnen, sie sollen es mir gleich tun und so stehen wir auf dem Mittelgang zwischen Baustahl und Säcken. Wäge ab, wie es wird, 8h so eingeklemmt durch die Berge. ...Der Bus fährt los, aber nur einen Km. Dann muss der erste Reifen geflickt ((nicht nur gewechselt werden) . Die Israeli geben nun doch  auf und steigen wieder aus. Für mich etwas mehr Platz..Als der Bus 1/2 h unterwegs ist, bekomme ich mein Stehplatz ticket.  Langsam steigt die Straße an und nicht mehr lange und die gefährlichste Strecke vor dem Kunzum La beginnt. Von meinem Stehplätze ist fotografieren aber fast nicht möglich. In Lossar der erste Stop. Während die anderen schnell  etwas essen muss ich zur Polizeistation um mich zu registrieren. Jetzt beginnt es sogar noch an zu regnen.  Der Weg hoch  zum Pass zieht sich. Wo irgendwo nur etwas  fruchtbarer Boden liegt, gibt es paar Häuser.  Endlich am Kuzum La. Jedes Fahrzeug  hält hier, obwohl permanent der Sturm über den Sattel pfeift.
Und jeder besucht der kleinen Stupa. Auf der einen Seite die Quelle des Spiti, auf der anderen beginnt Lahoul. Ab jetzt geht es in einer Wand und in nur 10...15 Serpentinen mit Haarnadelkurven steil nach unten....Sollte es, denn plötzlich Stau. Ein Truck liegt sei 1 1/2 Tagen fest und versperrt für große Fahrzeuge den Weg. Ein umdrehen für den Bus auf der Piste ist unmöglich und rückwärts den Pass wieder hoch genau so wenig. Also erst mal warten. An der nächsten Haarnadelkurfe dann das Ende der Fahrt.  Das war es.  Alle aussteigen und mit Gepäck zu Fuß weiter den Kunzum La herunter.
Da niemand die endlosen Serpentinen entlang läuft, geht es weiter ziemlich steil durch das Geröll.
Der Busfahrer meint noch, das eventuell ein Bus von unten kommt, der ja dann nach Manali umdrehen müsste?! Brauche mit meinen 20kg Gepäck fast eine Stunde, bis ich unten am Fluss bin. Dazu fängt es noch an zu graupeln. Immerhin sind wir immer noch über 4000m hoch. Über den Fluss geht eine Brücke und kurz danach so etwas wie eine Karawanserei, paar Steinhütten  und Zelte, wo es warmes Essen und wenn notwendig ein Nachtlager gibt. 

Erstmal warten alle auf das Wunder eines Busses. Doch langsam beginnt der Mut zu schwinden. Als ein offener Pickup von oben kommt  nutzen zwei Inder und ich die Chance. Wenn hier oben ein Fahrzeug angewunken wird, hält es garantiert. So sitzen wir hinten auf der Ladefläche und  ich hoffe, wenn nichts passiert in 3 Stunden auf der Nordseite des Rothang anzukommen. Was schnell aus dem Rucksack greifbar ist, wird drüber und drunter gezogen .
Jetzt gilt, nur noch fest krallen, denn dass hier ist Offroad. Trotzdem traue ich mich, ab und zu zu fotografieren. So eine Gelegenheit mit Rundumblick gibt es nicht noch mal. Eine halbe Stunde später  stoppen uns paar Biker. Eine Maschine hat einen Platten und sie müssen das Bike stehen lassen. Jetzt  wird es auf der Ladefläche eng. Bald stellt sich heraus, daß der Unglücksbiker ein Schweizer ist. Mit Helm und Kombi  ist er dem Wetter  aber besser gewappnet. Was für eine Piste. Die Berge der Nordseite  sind weiß gepudert, wenn sie aus  aus den Wolken kommen. Mehrere Gletscher tauchen auf. Dann  beginnt es zu gießen. Schnell die Kamera in den Rucksack . Ein normaler PKW  steht vor einem Fluss den ein Wasserfall auf die Piste gebracht hast und traut sich nicht weiter. ...
Damit versperrt er aber die Piste...Für unseren Fahrer ist die Stelle kein Problem und nachdem der PKW mit Muskelkraft zur Seite geschoben ist, können wir über die Felsen weiter hüpfen.
Der Schweizer gesteht mir, daß er hier wohl auch nicht weiter gefahren wäre. Andere Biker riskieren es trotzdem.
In einer weiteren Karawanserei stoppt der Pickup und wir retten uns ins Zelt. Der Fahrer möchte aber nicht im dunkeln über den Rohtang und so geht es, sobald der Regen nur etwas nachgelassen hat weiter.
Wasserfälle über Wasserfälle stürzen  auf unsere Piste.
Grampho heißt die Kreuzung, wo sich die Straßen nach Leh, Manali und Kaza treffen. Die anderen müssen jetzt  wieder  den Rohtang Pass hoch, ich bleibe aber auf ca 3100 Höhenmeter und verlasse das Abenteuer. Bin bis auf die Knochen durchnässt und sterbe fast vor Kälte...
Ein Truck tritt für mich in die Bremsen, leider geht es nicht bis Keylong, sondern nur bis zum nächsten Polizei Checkpoint. Nachdem ich mich für die Weiterfahrt registriert habe, darf ich mich in dem beheizten Raum aufwärmen.. Der Polizist rät mir 2..3 Tage mit der Fahrt nach Leh zu warten, da es zur Zeit auf den fast 500km weiter nach Norden auch regnet und wahrscheinlich die Pässe eingeschneit sind. Bedanke mich für die schlechte Nachricht. Zu dieser Jahreszeit gibt es kaum noch Verkehr nach Norden. Darum hält der Polizist einen Tata Tanklastzug an, der mich wenigstens bis nach Keylong bringt. Auf diesen 45km noch mehrere Gletscher und Schneeriesen. Es ist inzwischen stockdunkel.  Mein Guesthouse hat eine richtige warme Dusche und WiFi -wenn die Internetverbindung auch erst nach Mitternacht etwas schneller wird...


Beginne meinen Offline Blog abzubauen. Es geht auf zwei zu. Bin totmüde und kann kaum noch tippen. Hilft aber nichts, einfach  weiter langsam hochladen....


nächster Keylong

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