Mo. 30.9 von Spituk ins tibetische Flüchtlingsdorf

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Mo. 30.9.
Bevor das Internet wieder weg ist, eine Vorwarnung. Hoffe daß ich morgen ein Genehmiging fürs Nubra Tal bekomme. Ist der wirklich nördlichste Teil von Indien und zwischen Tibet und Pakistan regelrecht eingeklemmt. Um dorthin zukommen muß ich über den höchsten befahrbaren Pass der Erde. Sollen wohl 5600m hoch sein.  Wahrscheinlichkeit da Online zu sein... 0%. Wenn ich zurück in Leh bin, hoffe ich auf  Internet, aber maximal nur für einen Tag, dann will ich Richtung Westen nach Lamayuru  und wenn es klappt von dort oder vom nächsten Stop in Kargil ins Zanskar Tal.  Nach Zanskar geht es richtig nach Kashmir (Der Bundesstaat hier besteht aus 3 Regionen,  dem buddhistischen Ladhak Leh, dem muslimischen Kashmir und Jamu ist wieder hinduistisch. Sim Karten für Ausländer sind aber im ganzen Bundesstaat gesperrt. ( soll aber der einzige Staat mit solchen Restriktionen sein)...
Also keine Panik. Da können schon 2Wochen offline zusammen kommen.

Jetzt aber zum heutigen blog.

Mo. 30.Sept. 
Spituk und das tibetische Kinderdorf.
Auch wenn der Winter es nicht ganz geschafft hat bis nach Leh vorzudringen,
die Berge in der zweiten Reihe haben gestern und heute Nacht schon Schnee abbekommen, der auch während der Mittagssonne nicht mehr weg schmilzt.

Der Japaner hat mich noch gestern Abend gefragt, ob er heute wieder mit mir mitlaufen darf. Ist schon ein komischer Kautz, aber warum nicht. Ich will heut runter zum Indus.
Dort ist in Spituk die Haus-Monastry von Leh  und nach einem weiteren ausgetrockneten Fluß liegt etwas südlicher ein tibetisches Dorf und mittendrin ein Kinderdorf von Flüchtlingen.
Um aus der Altstadt nach Spituk zu kommen muss man den riesigen Militärkomplex und den Flughafen von Leh umlaufen.
Die Flugzeuge schweben im Landeanflug nur paar Meter über unsere Köpfe.


Vom Klosterberg bekommt man erst den richtigen Eindruck über die beanspruchte der  Fläche der stationierten  indischen Truppen. Leh ist dagegen klein. Schilder weisen darauf hin, daß es strengstens verboten ist, Fotos von militärischen Dingen zu machen. Wie soll das funktionieren? Der Sandspielkasten der Armee ist von hier oben über Kilometer einzusehen.

....im Kloster,






ein Mönch schüttet im Gebet immer wieder Reis in eine Schale und übergießt ihn mit Fruchtsaft aus dem Tetrapack.....
Um in das tibetische Dorf zu kommen sind es nochmals mindestens 5km.
Werden von der Straße weg von einer Familie zum Tee eingeladen. 
Frauen sitzen vor den Häusern und spinnen mit der Hand Schafwolle. 

Wenn es innerhalb von Leh kaum auffällt , ob die Leute aus Lahdak oder Tibet kommen, hier im Dorf erkennt man doch den Unterschied. 
Endlich habe ich mein Kinderdorf von vor zwei Jahren wieder gefunden. Beim Leiter gib es den nächsten Tee . Er erzählt, daß immer noch Familien nachts den tagelangen gefährlichen Weg über die Berge, abseits von jeglichen Straßen riskieren. Um sich in Indien eine neue Existenz aufzubauen,  bekommen sie hier sogar Land, wenn auch nicht das beste. Und es werden immer noch Gruppen von Kindern  von Schleusern aus Tibet heraus gebracht. Manche erst 3..4 Jahre. Welche schwere Entscheidung das für die Eltern sein muß. Als wir später in den Kindergarten kommen weiß ich, daß die Helfer wirklich alles tun, um den Kleinen an ihre neue Heimat zu gewöhnen.
Ab fünf beginnen sie schon tibetisch, später Hindi und Englisch zu lernen.  Sitze mittendrin zwischen den Kleinen und versuche mich ebenfalls an tibet. Schriftzeichen.
Die Kleinen haben mein Herz im Handstreich eingenommen.
Für die Größeren gibt es eine richtig  Bibliothek.
Ab der 5. Klasse müssen sie aber dann auf indische Schulen gehen....
Wieder in der Innenstadt


erkundigen ich mich, wo ich eine Genehmigung her bekomme, um in das Nubra Tal zu kommen das Tibet und Pakistan trennt. Die umgebenen siebeneinhalb tausender  Berge dorthin lassen Gletscher in das obere Nubra Tal wachsen. Mir würde es schon reichen sie zu sehen.....Ein täglicher Linienbus fährt dann aber schon bis ins untere Tal . Aber erst brauche ich das Permit.
Als guten Tagesabschluss steife ich durch die vielen Märkte von Leh und es gelingt so mancher Schnappschuss.







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